Dormagen (NGZ). Elektromobilität ist in aller Munde – und serienreif, zumindest, wenn man sich auf zwei Rädern fortbewegt. Der Boom bei Elektrofahrädern zeigt: Sobald die Fortbewegung mittels Elektromotor und Akku funktioniert und vor allem bezahlbar ist, greifen die Kunden zu.
Bei Autos gestaltet sich die Situation etwas komplizierter: In zehn Jahren sollen Elektro-Autos erschwinglich und bezahlbar sein, meint der ADAC – insofern ist Stefan Mux von „Mux und Harf Automobiltechnik“ im Top West-Gewerbegebiet ein Pionier. Denn die Firma installiert in Kürze eine Elektrotankstelle beziehungsweise eine Ladestation für Strom – eventuell noch in diesem Jahr. „Die Verträge sind gemacht. Ich halte das für zukunftsweisend“, sagt Stefan Mux. Zwar weiß noch keiner, wie sich der Automobilmarkt in den kommenden Jahren entwickelt. Doch Elektromobilität wird eine wachsende Rolle spielen – zunächst bei Autoflotten, Firmen- oder Mietwagen.
„Wir brauchen eine Kombination aus Subvention der Technik und Bewusstseinswandel“, meint Mux. „Einen Elektro-Smart wird es bald geben, den Opel Ampera, auch Mitsubishi hat das Elektroauto. Dazu kommen mittelfristig immer mehr Hybrid-Fahrzeuge, in denen ein kleiner Verbrennungsmotor den Elektroantrieb unterstützt“, weiß er. Die alte Reichweitendiskussion sei vorbei – „80 Prozent der Deutschen fahren eh weniger als 100 Kilometer pro Tag“. Das schaffen die Akkus heute schon – jetzt müssen die Autos bezahlbar werden.
Die Ladestationen sind es bereits: Etwa 7000 Euro investiert Mux in die Säule der Firma Mennekes, die unter anderem eine Schnelllade-Vorrichtung hat, die Akkus in nur 45 Minuten auflädt, und einen 220 Volt-Anschluss zur schnellen Energieversorgung von E-Bikes. „Die kann ich mir gut als Ersatzfahrzeug für Werkstattkunden vorstellen“, meint Stefan Mux. Versorgen will er auch künftige Elektroautos von Currenta oder der evd. Klar sei, „dass wir anfangs kein Geld damit verdienen.“ Dennoch: Mux will ein Stück Zukunft installieren und damit werben. „Es soll gut und futuristisch aussehen.“
Von seinem Autogas-Angebot hat sich Mux verabschiedet. „Das bieten inzwischen fast alle Tankstellen im Stadtgebiet an, und wir konnten eh nur während der Öffnungszeiten bis 18 Uhr Autogas anbieten“, erklärt er. Eine Ausweitung der Tankzeiten wäre zu teuer geworden. Seine Stammkunden tanken nun nebenan bei der Shell Autogas. „Die Umrüstung auf LPG ist weiterhin bei uns möglich“, betont er.
Quelle: NGZ/jul